Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche (16. – 22.09. 25) ruft die Initiative Radverkehrswende Hameln JETZT! auf zur großen Fahrrad-Demo am Freitag, 19.September 2025!
Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme auf, die unzufrieden sind mit
- dem schleppenden Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur in Hameln
- dem diffusen Unsicherheitsgefühl für Radfahrende im Straßenverkehr
- ausbleibenden Maßnahmen zur Eindämmung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in der Innenstadt – trotz gegenteiliger Beschlüsse
- fehlende Mut und Elan, notwendige Klimaschutz- und Klimaresilienz-Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen.
Die Veranstaltung beginnt um 14:00 Uhr auf dem Rathausplatz mit Grußworten unseres Landtagsabgeordneten Constantin Grosch, sowie von Isabella Breeck, Referentin für Radverkehr beim ADFC Niedersachsen.
Anschließend (ab ca. 14:30 Uhr) nehmen wir radelnd dann dem motorisierten Individualverkehr (MIV) auf Brücken und Wall-Straßen eine Spur weg und schenken gleichzeitig den Fußgängern den ganzen Gehweg – so wie es immer sein könnte, immer sein sollte: „eine Spur mehr für Fuß- und Radverkehr!“
Begründung
Neben der ganz allgemeinen Forderung nach Verbesserungen für den Radverkehr soll der Fokus der Demo auf der Strecke, die wir auch befahren wollen, liegen: auf den Brücken und Wall-Straßen, die wie ein Ring die Innenstadt umschließen.
Auf ihnen begegnen sich ganz notwendigerweise alle Verkehrsgruppen und -arten: Fußgänger, Radfahrende, der ÖPNV und der MIV.
Auf ihnen hat bisher der MIV, scheinbar ganz selbstverständlich, grundsätzlich vier Spuren zur Verfügung, während sich gerade auf den Brücken Radfahrende und Fußgänger auf viel zu schmalen Gehwegen ohne bauliche Abtrennung zur viel befahrenen Straße ständig gegenseitig in die Quere kommen; es kommt so zu gegenseitigen Anfeindungen, zu gefährlichen Situationen und Unfällen.
In der Dewezet vom 01.08. 25 spricht ein besorgter Vater radfahrender Kinder genau diese Situation auf den Brücken an und fordert „bauliche Maßnahmen“ – in der Stellungnahme der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr dazu wird als Lösung nur angeboten, dass die Radstreifen auf der Thiewallbrücke dann halt entfallen und Radler schieben müssen. Ernsthaft! Autos dürfen natürlich weiterhin fahren, auf 4 Spuren.
(„Von Blitzern bis zu Tempo 30 – wo es im Verkehr aus Sicht der Leser verkehrt läuft und was die Behörden dazu erklären“, Dewezet, 01.08. 25)
In der Stellungnahme der Behörde wird übrigens auch behauptet, dass auf der Münsterbrücke die Problematik so nicht gegeben sei – nur zwei Tage später, am 03. August 2025, kam es dort zu einem folgenschweren Unfall, bei dem zwei Radfahrer kollidierten und ein 17-Jähriger schwer verletzt wurde(https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57895/6091434 ).
Dass einer der Radfahrer verkehrswidrig auf der falschen Seite fuhr, ist zwar zu verurteilen; eine kluge Verkehrswegeplanung versucht aber, solch Fehlverhalten mit einzukalkulieren und durch entsprechende bauliche Maßnahmen zu verhindern. Aber so wie die Brückenköpfe in Hameln gestaltet sind, ist es kein Wunder, dass Radfahrende immer wieder als Geisterfahrer unterwegs sind, um lange Umwege zu vermeiden, die man Autofahrenden nicht zumuten würde.
Nein, von behördlicher Seite bleibt es immer wieder nur bei unverbindlichen Absichtserklärungen, was Klimaschutz- und Verkehrsentwicklungskonzepte betrifft; wenn es konkret wird, ist ein ernsthaftes Bemühen, den MIV einzudämmen und das Fahrradfahren in Hameln sicherer zu machen und zu fördern, nicht zu erkennen.
Wir fordern daher, auf den Brücken und den Wall-Straßen:
Eine Spur mehr für Fuß- und Radverkehr!
Für das Argument, auf Brücken und den Wall-Straßen könne man in Hameln sowieso nichts entscheiden, das seien ja Bundesstraßen, haben wir und die Bürgerinnen und Bürger auch kein Verständnis mehr. Wir erwarten, dass sich die entsprechenden Behörden austauschen und gemeinsam Lösungen finden.
Und auch auf die geplante Nordbrücke für Radler wollen wir nicht warten – sie geht sowieso an den Bedürfnissen der meisten Radfahrenden vorbei. Das Geld soll lieber in die Ertüchtigung der vorhandenen Brücken und Wall-Straßen investiert werden – jetzt!
Lasst uns – nach dem abgesagten Aktionstag (Kein Fahrrad-Aktionstag zur Europäischen Mobilitätswoche – Rad-Verkehrswende Hameln) – diese Forderungen laut und wahrnehmbar am Freitag, 19.September durch die Innenstadt tragen!
Kommt alle zur Fahrrad-Demo in Hameln!