Gedanken zum DeWeZet-Artikel : „Kippt die Politik die Fahrradstraße?“

In der Samstagsausgabe vom 25.10.2025 erschien der vierte groß aufgemachte Artikel des DeWeZet-Chefredakteurs zur Fahrradstraße zwischen Hameln und Hastenbeck. Da dort auch aus der Presseerklärung der Initiative (siehe Presseerklärung zur Einrichtung einer Fahrradstraße zwischen Hastenbeck und Afferde) zitiert wird, möchte ich meine persönliche Analyse und Einordnung dieses Beitrags vornehmen.

Der in der Samstagsausgabe der DeWeZet erschienene Artikel ist ein Rundumschlag, ausgeteilt gegen alle Befürworter einer Fahrradstraße zwischen Hastenbeck und Afferde, der der wohlbekannten Erzählung folgt. Erwartungsgemäß finden auch wir darin unseren Platz.

Die DeWeZet zitiert aus unserer Presseerklärung: „Die Lobbyisten-Bürgerinitiative (Anm. des Verfassers: was für ein Wort-Ungetüm!) ‚Initiative Rad-Verkehrswende Hameln jetzt‘ begrüßt erwartungsgemäß die Umwidmung zur Fahrradstraße“ … und unterschlägt dabei, dass wir aus Kostengründen die Fahrradstraße für eine akzeptable Lösung halten.

Das Etikett „Lobbyisten-Bürgerinitiative“ ist an dieser Stelle wichtig, denn später heißt es: „Fahrradlobbyisten argumentieren schon lange mit der Annahme, dass wohl viele Autofahrer das Auto stehen lassen würden, wenn es erstmal genügend Radwege gäbe“. So wird Eindruck erweckt, wir hätten uns diese Annahme zu eigen gemacht. Die ist für sich isoliert betrachtet verkürzt, undifferenziert, wirkt naiv und soll uns vermutlich diskreditieren.

Vielmehr haben wir in der Presseerklärung die unter Fachexperten unumstrittene Tatsache dargelegt, dass attraktive und sichere Radwege Nachfrage und Akzeptanz erzeugen. Es geht also um die Vermeidung von Autofahrten, wo dies sinnvoll und möglich ist und eben auch darum, den Schwächeren und Benachteiligten in unserer Gesellschaft — jungen und älteren Menschen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Menschen, die sich ein Auto nicht leisten können und daher auf bezahlbare Mobilität angewiesen sind — ein sicheres Fahren auf dem Rad zu ermöglichen. Schließlich profitierten auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Ortsteile Hastenbeck und vor allem Afferde von einer Reduzierung der Geschwindigkeit (weniger Lärm, weniger Abgase).

Aber dieser differenzierte Ansatz passt nicht in das autozentrierte Weltbild des Autors dieses oben zitierten Artikels.

Ist dies guter Journalismus, wenn aus einer Pressemitteilung Sinn entstellend zitiert wird? Ich denke nicht.

Andreas Hausotter

Link zum kostenpflichtigen DeWeZet-Beitrag: https://www.dewezet.de/lokales/hameln-pyrmont/hameln/der-grosse-zoff-um-die-fahrradstrasse-und-die-suche-nach-dem-ausweg-YNACCITX35E3ZJ2RXGJLS5SNZE.html

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