Viel Lärm um den nicht aktualisierten Lärmaktionsplan der Stadt Hameln! Die Deutsche Umwelthilfe hat Klage gegen die Stadt Hameln und 20 anderen deutschen Städten erhoben. Die Städte sind gesetzlich verpflichtet, alle fünf Jahre einen aktuellen Lärmaktionsplan zu erstellen. Die letzte Frist lief am 18. Juli 2024 ab.
Pläne müssen aber auch umgesetzt werden. Das sehen wir in Hameln leider nicht! Wir fordern Tempo 30 km/h auch auf den Hauptverkehrsstraßen. So wie es im Lärmaktionsplan aus dem Jahr 2018 gefordert ist!
PRESSEERKLÄRUNG
Lärmaktionsplan Hameln
Die Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT! fordert die sofortige Einführung von Tempo 30 km/h auch auf Hauptverkehrsstraßen in Hameln, wie bereits im Lärmaktionsplan der Stadt 2018 vorgeschlagen.
Hameln, 2. März 2025
Die Lärmbelastungen nehmen mit höheren Geschwindigkeiten zu. Krankenkassen weisen darauf hin, dass Lärm krank macht! Die im Jahr 2024 geänderte Straßenverkehrsordnung gibt den Behörden neue Möglichkeiten. Der KFZ Verkehr hat nicht mehr die höchste Priorität. Klimaschutz und Gesundheit der Bevölkerung müssen berücksichtigt werden. Eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h würde auch die Verkehrssicherheit erhöhen. Fußgänger, Fußgängerinnen und Radfahrende sind sicherer und der Verkehrsfluss wird gleichmäßiger. Das führt zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und senkt dadurch den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen.
Im Lärmaktionsplan der Stadt Hameln vom Oktober 2018 sind verschiedene Straßenabschnitte in die Priorität 1 eingeordnet. In diesem Bereich sind Personen besonders durch den Straßenlärm in ihrer Gesundheit gefährdet. Es sind 6 Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 1,9 km aufgeführt. Unter anderem die B1/B217, Deisterallee/Deisterstraße und die B83, Fischbecker Straße sowie Thiewall. In allen Bereichen beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit zurzeit 50 km/h. Im Vergleich zu anderen möglichen Maßnahmen zur Lärmreduzierung wie Fahrbahnsanierung oder passivem Schallschutz ist es relativ einfach und kostengünstig die Geschwindigkeit zu reduzieren. Der Verschleiß von Straßen wird verringert. Die Lebensdauer von Brücken wird verlängert.
Verkehrssicherheit am Beispiel Bologna.
Am 16. Januar 2024 hat die italienische Stadt bis auf wenige Schnellstraßen
Tempo 30 km/h eingeführt. Im Jahr 2024 ist zum ersten Mal seit 1991 in Bologna kein Fußgänger, bzw. keine Fußgängerin bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen! Die Anzahl aller Unfälle ist um 13% zurück gegangen. In der Stadt sind rund 11.000 Fahrzeuge weniger unterwegs!
Horst Maler

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