Nachlese zur „Europäischen Mobilitätswoche 2025“

Fahrrad-Demo am 19. September 2025 als unser Wochen-Höhepunkt

Die „Europäische Mobilitätswoche“ (EMW) vom 16. – 22. September ist ein von uns im Kalender rot angestrichenes Zeitfenster und ein Jahres-Höhepunkt für unser Engagement für die Rad-Verkehrswende.

So auch in diesem Jahr, in dem wir, wie im Vorjahr, neben Radtouren und Vorträgen einen Aktionstag geplant hatten. Diesen mussten wir aber schon Anfang Juli wegen für uns unannehmbarer Bedingungen der Ordnungsbehörde absagen. (s. Kein Fahrrad-Aktionstag zur Europäischen Mobilitätswoche – Rad-Verkehrswende Hameln)

Als neue Elemente sollte in diesem Jahr dazukommen:
– der „Bici-Bus“ (eine Art Fahrrad-Konvoi zur Schule),
– eine Befahrung von neuralgischen Punkten der Stadt mit Vertretern der Verwaltung
– eine Fahrrad-Demo mit Fokus auf den (für Kfz) 4-spuringen Innenstadt-Ring.

Am Ende fanden von diesen, in der Planung schon weit fortgeschrittenen, Aktionen nur die Radreisevorträge und die Demo statt, beide am Freitag, 19.09.25.
Die Schulleitung der Grundschule, die die „Bici-Bus“- Aktion mit uns durchführen wollte, sagte diese ohne Angabe von Gründen Ende August ab, kurz danach erhielten wir auch für die Befahrung der Stadt – nach vorheriger Zustimmung – eine Absage von der Verwaltung, da man sie derzeit nicht für notwendig halte.

Also steckten wir unsere Energie in die Vorbereitung und Bewerbung der Fahrrad-Demonstration, für die es von Polizei und Ordnungsamt zwar Auflagen gab, die aber – da ein Grundrecht betreffend – nicht abgesagt werden konnte.
Info-Karten wurden verteilt und an Fahrrad-Bautenzüge gehängt, der Hamelner Bote Radioaktiv berichtete im Vorfeld und am Tag der Demo sogar live, und sogar die Dewezet druckte die Presseerklärung zum EMW-Programm – wenn auch unter der Fahne des ADFC

Foto: Karsten H.

Als Redner für Grußworte konnten Constantin Grosch, MdL für unseren Wahlkreis Hameln-Pyrmont und im Landtag u.a. für Mobilität zuständig, und Isabella Breeck, Referentin für Radverkehr beim ADFC Niedersachsen, gewonnen werden.

Und so fanden sich sich am Freitag Nachmittag des 19.09. 25 um 14:00 über einhundert Radlerinnen und Radler am Rathausplatz der Stadt ein, um zunächst die Grußworte zu hören und zu beklatschen, und um dann auf Brücken und Wall-Straßen zu probieren und zu zeigen, wie es ist, wenn dem Radverkehr eine Spur mehr und Autos eine Spur weniger zur Verfügung steht und Fußgänger den ganzen Gehweg nutzen können. So wie es immer sein könnte, immer sein sollte.

Der Slogan der Demo, „Eine Spur mehr für Fuß- und Radverkehr“, wurde (neben anderen) auf umgehängten Plakaten durch die Stadt getragen und lautstark skandiert – auch wenn dies bei einem so beeindruckend langen Radler-Lindwurm durchgängig nicht möglich war.

Foto: Karsten H.

Aber für Aufmerksamkeit bei den Passanten sorgte es allemal – und vielleicht fing der eine oder andere dann doch an darüber nachzudenken, warum eigentlich dem Autoverkehr so viel Platz eingeräumt wird, wenn sich Fuß- und Radverkehr besonders auf den Brücken einen viel zu kleinen Raum teilen müssen.

Gegen 15:00 Uhr traf man sich am Rathausplatz wieder, wo wir noch auf die folgenden Veranstaltungen und die Plenumstreffen unserer Initiative hinwiesen – und auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr, bei der wir die Kandidatinnen und Kandidaten daran messen wollen, wie sie sich zu den – selbst beschlossenen – Konzepten zur Stadtentwicklung und zum Klimaschutz positionieren.
Einen umfassenden und bebilderten Bericht über die Demo findet sich im Hamelner Boten: Eigener Bericht: „Eine Spur mehr – für den Fuß- und Radverkehr!“ zum Verlauf der Radfahrdemo am 19.09.2025 – Hamelner Bote

Foto: Horst M.

Am Abend gaben dann noch Rena Klingelhöfer und Anke und Andreas Hausotter spannende Einblicke in ihre ungewöhnlichen Radreisen auf der „Euro-Velo 6“ durch Frankreich, und auf der „Trans Dinarica“ von Albanien bis Kroatien. Auch wenn einige Plätze im Zedita leer blieben, folgten ca. 30 Zuschauerinnen und Zuschauer fasziniert den Vorträgen.

In der Rückschau war es eine Woche, die engagiert und intensiv von uns vorbereitet wurde, die aber die in sie von uns erhofften Erwartungen nur zum Teil erfüllen konnte. Klimaschutz, Rad-Verkehrswende und Einsatz für eine lebenswerte Stadt sind derzeit offenbar kein großes Thema bei Politikern und Verwaltungs-Mitarbeitern, wohl selbst bei manchen Medien und dem breiten Publikum – ein Paradoxon, da Maßnahmen dafür allen zugute kommen. Daher werden wir weiter Vorschläge und Angebote machen und dafür werben – sicher auch in der Europäischen Mobilitätswoche 2026.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner