Eine Radtour mit dem Oberbürgermeister durch die Stadt, einen Radreisevortrag, eine Diskussion mit dem Mobilitätsexperten Heinrich Strößenreuther, ein Straßenfest mitten auf dem 164er Ring mit Kinoabend ebenda als krönendem Abschluss – all dies haben wir in diesem Jahr in Hameln zur Europäischen Mobilitätswoche veranlasst und durchgeführt!
Zum Umstand, dass die heimische Dewezet im Vorfeld auf die Veranstaltungen kaum hinwies und anschließend nicht berichtete, lesen Sie auch den anschließenden Kommentar hier auf der Website.
Viel hatten wir uns vorgenommen – und viel haben wir dann auch tatsächlich realisiert in dieser “Europäischen Mobilitätswoche”.
Am Montag, den 16.09. ging es los; nach der Siegerehrung des „Stadtradelns“ durch Oberbürgermeister Griese schwang dieser sich mit uns und ca. 50 Teilnehmenden in den Sattel und erlebte die Straßen der Stadt hautnah – auch wenn die Polizeieskorte dafür sorgte, dass für Radfahrende kniffelige Stellen an diesem Tag ganz leicht passierbar waren. (Ausführlicher dazu unser Artikel „16.09.2024: Bürgermeister-Radtour durch die Stadt“, hier unten auf der Website.)
Am Mittwoch, 18.09. gab Horst Maler einen Einblick in seine abenteuerliche Rad-Reise 2016 nach Santiago de Compostela. Seinen faszinierenden Bildern und launigen Kommentaren und Geschichten folgten erneut ca. 50 Bürgerinnen und Bürger im Zedita, dem historischen Kaisersaal im Hamelner Bahnhof.
Auch der Vortrag des bekannten Berliner Verkehrsexperten Heinrich Strößenreuther, der am Donnerstag, 19.09. im Veranstaltungsraum von radio aktiv stattfand, stieß auf ein ähnliches Publikums-Interesse.
Das Credo des Autors mehrerer Bücher zum Thema ‚Mobilität in Städten‘ und Mitbegründers der KlimaUnion in der CDU war dabei eines, das auch Konservativeren und Gegnern von verkehrspolitischen Umgestaltungen zu denken geben müsste: nämlich, dass es
nur zusammen geht, dass die Konfrontation im Straßenverkehr überwunden werden muss und dass – Überraschung! – der Ausbau einer guten Fahrrad-Infrastruktur auch die beste Autopolitik ist.
Höhepunkt unserer Aktivitäten zur “Europäischen Mobilitätswoche” war dann am Samstag, 21.09., unser Aktionstag auf dem 164er Ring unter dem Motto “Die Straße ist für alle da”.
Die Straße wurde dafür kurz hinter dem Café am Ring für den Kfz-Verkehr gesperrt – also genau dort, wo wir für ein dauerhaftes Blockieren des motorisierten
Individualverkehrs werben, um das Viertel zu beruhigen und die Zusammenlegung des Bürgergartens mit dem kleinen Park an der Hamel zu ermöglichen.
So wie an diesem Tag geschehen, und so konnte in dieser sonst brach liegenden kleinen grünen Oase bei schönstem Spätsommer-Wetter Kaffee und Kuchen genossen werden und mit uns über genau diesen Antrag, und natürlich auch über andere neuralgische Punkte oder Ideen für Hameln, diskutiert werden.
Auf der Straße gab es tolle Musik von den Youngtimers und von der Liedermacherin Marita Klinke, es gab Fahrrad-Codierung, ein Schneckenrennen und eine mobile Fahrradwaschanlage, die alle vom ADFC betreut wurden, die Polizei brachte ihren Hindernisparcours mit, der „Verein für Fahrrad- und Trailkultur“ – VFT Hameln war mit von der Partie, und die Firmen Trek, BKK 24 und Fahrradies boten ihre Produkte an.
Insgesamt wurden alle Angebote gut angenommen, auf Straße und Park wuselte und lebte es, und nicht wenige Besucherinnen und Besucher fragten sich “warum ist das eigentlich nicht immer so?” – zumal von einem Zusammenbrechen des Verkehrs auf dem Kastanienwall, wegen des Wegfalls der 164er-Ring-”Abkürzung”, nichts zu spüren war.
Krönender Abschluss des Aktionstages war dann ab Einbruch der Dunkelheit die Vorstellung des Road-Movies “25 Km/h” durch das emissionsfreie, über Solarstrom betriebene Cinema del Sol, mitten auf dem 164er Ring, mit Snacks und gekühlten und wärmenden Getränken – die aber gar nicht nötig waren, da der Wettergott uns einen milden Sommerabend bescherte.
Über den Tag verteilt haben Hunderte Bürgerinnen und Bürger an diesem spektakulären und gelungenen Aktionstag erlebt, was mit etwas Mut zur Veränderung und gutem Willen der politisch Verantwortlichen möglich ist, wie Klimaanpassung, Quartiersberuhigung und Wohnqualitätsverbesserung durch mehr Fahrrad- und weniger Autoverkehr funktionieren kann.