Presserklärung zu „Fahrradstraßen in Karl- und Sprengerstraße“

Die Dewezet hat letzte Woche, am 10. und 11.08., das Thema „Fahrradstraßen (in Hameln)“ aufgegriffen – mit überwiegend korrekten Darstellungen, wie wir meinen.
Dennoch meinen wir, dazu gibt es noch mehr zu sagen – insbesondere weil für die Berichte Fahrradfahrende gar nicht befragt wurden – und haben daher die folgende Presseerklärung an die lokalen Medien gesandt:


Die Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT! begrüßt grundsätzlich die Einrichtung der Fahrradstraße Karlstraße – Sprengerstraße.
Damit wird auch ein weiteres Puzzlestück der 2018 im „Hameln Green City Plan“ verabredeten „Radvorzugsroute 1“ verwirklicht, das sich ähnlich auch in unserem im Mai veröffentlichten Konzept wiederfindet.

Wie es auch in der Dewezet in ihren Berichten vom 10. und 11. August 2023 anklingt, bedauern allerdings auch wir verschiedene Aspekte und Begleitumstände dieser städtischen Maßnahme:
– die (fehlende) Kommunikation darüber;
– die Einrichtung der Fahrradstraßen mitten in der Umbauphase der
Straßen und der Sommerzeit – man gewinnt den Eindruck, es solle
lieber „heimlich, still und leise“ geschehen;
– die nach wie vor nur bruchstückhafte und zudem schleppende
Umsetzung des o.g. Konzeptes;
– die unzureichende Kennzeichnung der Straßen als Fahrradstraßen – ein
paar blaue Schilder sind zwar eine preiswerte, aber keine Akzeptanz-
fördernde Maßnahme!;
– der fehlende Mut, sie zu „echten“ Fahrradstraßen zu machen, d.h. den
motorisierten Individualverkehr einzuschränken: wie schon in der
Scharnhorststraße, die schon eine Weile Fahrradstraße ist, wird das
Parken und Befahren der Straßen durch Autos kaum eingeschränkt.
In Fahrradstraßen darf aber laut VwV-StVO „anderer Fahrzeugverkehr
nur in Ausnahmefällen (z.B. Anliegerverkehr) zugelassen werden“.

Die Einrichtung einer Fahrradstraße bedarf, gemäß den Empfehlungen des „Deutschen Instituts für Urbanistik“ einer besseren Vorbereitung:
– Die Anwohner sollten bereits bei der Planung mit einbezogen werden.
– Durch klare, möglichst rote, Kennzeichnungen auf der Fahrbahn soll
mindestens in den Kreuzungsbereichen auf die besonderen Rechte der
Radfahrenden aufmerksam gemacht werden.
– Parkflächen und Sicherheitsabstände zu den parkenden Autos sollen
markiert werden.

Ebenfalls müssten die Autofahrenden aktiv über die Regeln auf einer Fahrradstraße aufgeklärt werden, so wie in der Dewezet vom 11.August geschehen.
Die „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen“, kurz AGFK, hat dazu ein Kommunikationspaket mit Postkarten, Plakaten und Banner zusammengestellt, das die Mitglieder der AGFK kostenlos anfordern können – und Hameln ist Gründungsmitglied der AGFK!

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